Das muss man den Verantwortlichen im Hamburger Fußballverband mal lassen: die haben mit der Absage der laufenden Saison sehr früh konsequent gehandelt, mit den „Pflichtfreundschaftsspielen“ aber auch schnell eine kreative Lösung parat, wie diese dann coronabedingt fußballlose Zeit alternativ gefüllt werden könnte. Wobei der Begriff „Pflichtfreundschaftsspiele“ einen Widerspruch im Wort bildet und sicher nur ein Arbeitstitel ist. Aber darauf kommt es gar nicht an, finden wir.
Die Idee einer coronabedingten Extrarunde anstelle der abgesagten Punktspielsaison ist aus unserer Sicht sehr gut , im Interesse der Vereine, seiner Spieler, Trainer und Fans und das aus gleich mehreren Gründen.
Zum 1. schafft das Engagement des Verbandes eine feste Basis für alle teilnehmenden Vereine nach den gewohnten Regeln mit einem festen Spielplan, den Neuansetzungen bei Spielausfällen, den Schiedsrichteransetzungen, der Ergebnisverwaltung usw.,
Zum 2. werden die Vereine von der oft recht mühsamen Organisation der Freundschaftsspiele, manchmal von zweifelhaftem sportlichen Wert, weitgehend befreit.
Und zum 3. kommt es generell zu Begegnungen in der aktuellen Spielklasse der Vereine und das ist dann eigentlich eine perfekte Vorbereitung auf die nächste reguläre Saison „post Corona“, wir hoffen dabei stark auf die Saison 21/22 .
Natürlich hat auch dieses Projekt aktuell noch eine grosse Unbekannte. Wann wird es überhaupt wieder möglich sein, unter Coronabedingungen regulären Fußball zu spielen? Stand heute müssen wir uns alle eingestehen: Das kann niemand sicher sagen, auch, weil immer neue Negativfaktoren wie die Virusmutationen und die mehr als ärgerlichen Probleme bei der Impfstoffbereitstellung und Impforganisation dazukommen und die Unsicherheit in Prognosen aktuell damit eher grösser als kleiner wird. Aber entmutigen lassen wir uns auch dadurch nicht und deshalb ist es gut, wenn wir weiter in Perspektiven denken. Damit es keine Missverständnisse gibt: grundsätzlich stehen wir zu den verordneten Beschränkungen und halten diese wie schon in der 1. Welle der Pandemie konsequent ein.
Wir liegen damit auch auf der Linie unseres Ministerpräsidenten in Schleswig-Holstein, Daniel Günther, der mit seinem inzidenzbasierten Stufenplan für Lockerungen sogar bei der Opposition im Landtag Zustimmung fand. Natürlich auch Kritik, besonders von jenen, denen selbst nichts einfällt. Ist ja klar, wenn sich jemand etwas traut und Szenarien für eine bessere Zeit entwickelt.
Nichts anderes ist auch diese lobenswerte Initiative des HFV. Sie entspricht unserer grossen Hoffnung, endlich wieder Fußball zu trainieren, zu spielen, zu sehen, rundum, diesem wichtigen Bestandteil unseres sozialen Lebens wieder eine Perspektive zu geben.
Deshalb unterstützen wir die Initiative unseres Verbandes aus voller Überzeugung und hoffen, dass aus dieser Idee so bald wie irgend möglich Realität wird und Leben auf unsere Sportanlagen bringt, wenn uns nichts besseres einfällt, gern auch mit dem etwas widersprüchlichem Begriff „Pflichtfreundschaftsspiele“ !
verantwortlich für diesen Beitrag: Jochen Kühnbaum, Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes des Kummerfelder SV