Kummerfelder SV

eingetragener Verein seit 1960

Vereinsmeisterschaften 2008

Aktuelles Tennis 14Zwei Monate lang wurde hart gekämpft, es wurden schöne Spiele geboten und Siege gefeiert – am vergangenen Wochenende fand nun der Abschluss der diesjährigen Kummerfelder Vereinsmeisterschaften im Tennis statt. Die Herren waren sowohl im Einzel als auch im Doppel gefordert, bei den Damen wurde in diesem Jahr nur der Einzeltitel ausgespielt, die Doppelkonkurrenz musste aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl leider entfallen. Dafür kämpften alle Spieler mit viel Ehrgeiz um das Weiterkommen in die nächste Runde, denn auch wenn eine Niederlage durch den neu eingeführten Doppel-KO-Modus noch nicht das Ausscheiden aus dem Turnier bedeutete und sogar der Turniersieg danach noch möglich war, verlieren wollte natürlich niemand.

Familienduell im Doppelfinale

Im Herrendoppel kam es gleich in der ersten Runde zu einer hochklassigen Partie zwischen den an eins gesetzten Frank Zabel und Arne Schröder und den Mitfavoriten Benjamin und Wolfgang Böge. Nach einem spannenden Dreisatzmatch gewannen schließlich Zabel/Schröder trotz Satzrückstand verdient mit 4:6, 6:3 und 6:4. Die an zwei gesetzten Jan und Hendrik Meyer hatten hingegen ein leichteres Los und gewannen souverän mit 6:0, 6:0 gegen Jörg Vedder und Frank Wolrath, die gut spielten aber letztlich chancenlos waren.

Besonders zu erwähnen ist, dass in dem Teilnehmerfeld mit Mailin Uhl und Angelina Helk ein Damendoppel unter den acht Paarungen war, das sich nach dem Wegfall ihrer Konkurrenz kurzerhand bei den Herren gemeldet hatte. Dort konnten sie auch gut mitspielen und einige Punkte machen, nach zwei Partien mussten sie dennoch den Herren das Ausspielen ihres Meistertitels überlassen.

Und dies entwickelte sich zu einem Dreikampf. Nachdem die Meyer-Brüder sich am Samstag knapp mit 6:4, 4:6 und 5:7 gegen Frank Zabel und Arne Schröder durchsetzen konnten, ging es am Sonntagmorgen in einer Neuauflage des Erstrundenspiels zwischen Böge/Böge und Zabel/Schröder um den Einzug in das Finale. Hier konnten Frank und Arne allerdings nicht mehr ihre beste Leistung abrufen, vor allem Arne war durch das nur wenige Stunden vorher absolvierte 55km-Rennen bei den Cyclassics schon konditionell geschwächt. So hatten Benjamin und Wolfgang wenig Mühe mit 6:3, 6:0 das Finale zu erreichen, welches direkt im Anschluss stattfand. Dort kam es also zu einem Duell zwischen der Familie Meyer und der Familie Böge; auf der einen Seite ein Geschwisterpaar, auf der anderen Seite Vater und Sohn. Zunächst einmal kamen Böge/Böge wesentlich besser in die Partie, nach kurzer Zeit führten sie bereits mit 4:0. Dann allerdings fanden die Meyers zu ihrem Spiel, kämpften sich heran und gewannen schließlich noch den ersten Satz mit 7:5. Im zweiten Durchgang spielten sie dann sehr souverän, gewannen den Satz mit 6:0 und damit auch den Doppelmeistertitel 2008.

Viel Mühe und Pech für die Favoritin

Die Damen-Einzel-Konkurrenz war mit sieben Teilnehmern durchaus gut besetzt, nur die jüngeren Altersklassen legten in diesem Jahr eine Pause ein. So machten die erfahreneren Damen den Titel unter sich aus.

Während in der ersten Runde noch alle Spiele relativ glatt in zwei Sätzen entschieden wurden, gab es in der zweiten Runde schon deutlich knappere Spiele. So musste die an eins gesetzte Petra Stinski all ihr Können unter Beweis stellen, um Charlotte Behrendt in drei Sätzen mit 6:7, 6:3 und 6:2 zu bezwingen. Die Unterlegene hatte in der Nebenrunde gleich ihr nächstes Dreisatzmatch, wo sie sich nach einem wechselhaften Spiel gegen Sabine Vedder wieder geschlagen geben musste (6:1, 5:7, 6:0).

Petra Stinski hatte dann gleich doppelt Pech: Erst musste sie sich gegen Monika Reikat nach zwei knappen Sätzen jeweils im Tiebreak geschlagen geben, dann konnte sie die darauffolgenden Spiele wegen einer Rippenprellung nicht mehr bestreiten; ihr blieb aber immerhin der dritte Platz.

Das Endspiel fand zwischen Monika Reikat und Gisela Rost, die sich durch die Nebenrunde bis ins Finale gekämpft hatte, statt. Aber auch hier behielt Monika die Oberhand und gewann mit 6:1 und 6:4, den Meistertitel errang sie also ohne Satzverlust.

Ein langer Weg zum Titelgewinn

Im Herren Einzel konnte durch 14 Anmeldungen in diesem Jahr sogar ein großer Baum ausgespielt werden, viele Spiele waren also garantiert. In der ersten Runde gab es gleich eine Überraschung, der an vier gesetzte Peter Koll unterlag Stefan Christiansen mit 7:5 und 6:0, er musste das Spiel im zweiten Satz wegen einer Verletzung aufgeben. Ein Ausscheiden mussten in dieser Phase zu mindestens die an eins und zwei Gesetzten noch nicht befürchten, sie hatten nämlich Freilose und konnten sich zunächst einmal die Spiele der Konkurrenz anschauen.

Leider mussten auch in der Folge viele Spiele aus verletzungs- oder terminbedingten Gründen ausfallen, aber die Spiele, die gespielt wurden, waren sehr ansehnlich. Viele Anstrengungen hatte Benjamin Böge, der zunächst mit 7:5, 0:6 und 6:4 gegen Thomas Schmid gewann, sich aber anschließend Frank Zabel mit 6:2, 4:6 und 6:1 geschlagen geben musste. Schneller ging es bei Jan Meyer, der sowohl seinen Bruder Hendrik, als auch Heiner Gers-Barlag mit 6:2 und 6:3 besiegen konnte.

Zu einem Tennis-Krimi kam es dann zwischen Hendrik Meyer und Benjamin Böge in der Nebenrunde. Das am Donnerstagabend angesetzte Spiel musste nach zwei Stunden Spielzeit wegen Dunkelheit beim Stand von 5:7, 6:3 abgebrochen werden und wurde einen Tag später fortgesetzt. Nach einer weiteren Stunde gewann schließlich Hendrik im Tiebreak mit 7:6 (7:5). Das Spiel begeisterte aufgrund seiner Intensität und ansehnlichen Ballwechsel schon einen Tag vor dem Finalwochenende die Zuschauer. Als es für Hendrik dann allerdings einen Tag später um das Erreichen des Halbfinals ging, konnte er dem konditionell frischeren Thomas Schmid nicht mehr viel entgegensetzen und unterlag mit 6:1 und 6:2.

Im Finale am Sonntag standen sich schließlich Frank Zabel und Jan Meyer gegenüber. Diese hatten bereits einen Tag zuvor gegeneinander gespielt, hier gewann Frank mit 6:4 und 6:3, und mussten nun, aufgrund der Absage von Thomas Schmid, direkt wieder gegeneinander antreten. Es entwickelte sich ein spannendes und absolut hochklassiges Spiel. Frank konnte den ersten Satz mit 6:4 für sich entscheiden und war auch im zweiten Satz schon nah am Matchgewinn, musste diesen dann aber doch noch mit 6:7 an Jan abgeben. Im dritten Satz schaffte er es wieder seine beste Leistung abzurufen und konnte diesen Durchgang mit 6:1 gewinnen. Durch den zweimaligen Sieg über Jan innerhalb von zwei Tagen hatte Frank sich den Turniersieg also ohne Frage verdient.

Professionelle Atmosphäre am Finalwochenende

Das Finalwochenende hatte einiges zu bieten, zunächst einmal natürlich gut anzusehende Spiele. „Das würde ich auch gerne können“, diesen Satz konnte man unter den Zuschauern nicht nur einmal nach einem gelungenen Stopball, Passierschlag oder Volley hören. Solche Szenen wurden natürlich mit angemessenem Applaus gefeiert, wie bei den Profis. Aber nicht nur das erinnerte an ein Grand-Slam-Turnier: Fans sammelten Autogramme, drei Fotografen machten Schnappschüsse und bei der Siegerehrung gab es sogar eine kleine Sektdusche. In einem Punkt waren wir den zeitgleich stattfinden US-Open sogar um einiges voraus: Während in New York ein kompletter Spieltag wegen eines Unwetters ausfallen musste, zeigte sich das Wetter bei uns trotz düsterer Vorhersagen von seiner besten Seite: Viel Sonne, meistens blauer Himmel und nur eine einzige 45-Minütige Regenunterbrechung am Samstagabend. So machte das Spielen und Zuschauen Spaß.

Jetzt gönnen sich alle Beteiligten erst einmal eine verdiente kleine Pause, um dann in wenigen Tagen wieder in das Training einzusteigen. Denn die Saison ist noch nicht vorbei, in knapp drei Wochen geht es um den letzten Titel in dieser Saison, den Titel als Mixed-Meisterin und Mixed-Meister.

Bis dahin eine erholsame Zeit,
Benni

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